Sabi, die Leseratte und Schreiberin

von | 23. Sep. 2025 | Über mich | 0 Kommentare

Tiefe Einblicke habe ich schon immer gehasst, dennoch war ich im Grunde immer ein offenes Buch. Leider. Wenn ich mich zurückerinnere, bin ich doch schon immer so gewesen – selbst heute. Neue Menschen getroffen, sich wohler gefühlt, geöffnet und dann Zuhause, vor dem Einschlafen, nochmal darüber nachgedacht, wie dumm man doch war, so viel preiszugeben. Was sollten diese Personen den nun denken?

Wollte ich immer die Geheimnisvolle sein? Nein. Ich wollte nur nicht die sein, die gleich am ersten Tag ihr halbes Leben erzählt. Wie schaltet man sowas ab?

Vermutlich bin ich einfach die Erzählerin, ob nun mein Leben oder Geschichten. Ich erzähle gerne, schreibe gerne, träume gerne. Und das bin ich. So muss man mich nehmen.

Und weil ich so bin, erfährst du hier, wie ich zum Schreiben kam.

Leseratte der 1. Klasse

Das ist die jüngste Erinnerung, die habe. Vermutlich liebte ich schon Bücher als Kleinkind – muss mal Mama fragen. Aber woran ich mich erinnere ist die 1. Klasse. So sehr habe ich mich darauf gefreut. Damals war ich die Schnellste, die lesen lernte. Und genau deshalb schenkte mir meine Klassenlehrerin damals ein Buch (welches, weiß nich nicht mehr) und dieses Buch war von ihr signiert: ,,Für meine Leseratte Sabi.“ Und dann ihren Namen. Ich verrate ihn nicht, aber ich kenne ihn noch.

Bücher, die mich in ihre Welten zogen

In Welten, die man sich sonst in den künsten Träumen nicht vorstellen kann. Oder doch? Ich las Bücher nicht nur, ich lebte sie. 

Wir hatten in der 2. Klasse kleine Pause. Andere gingen zur Toilette oder aßen eine Kleinigkeit. Ich saß in der Leseecke. An einem Tag rief die gesamte Klasse laut meinen Namen, weil ich wohl die häufigen Rufe davor nicht gehört hatte. Zusehr war ich in meiner Welt gefangen. Der Unterricht hatte begonnen.

Vorlesen? Besser nicht.

In der 3. Klasse durfte jeder Schüler und jede Schülerin vor der Klasse ihr Lieblingsbuch vorlesen. Als Introvertierte war das eine unheimliche Herausforderung, aber ich wollte es. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und las Aladdin vor. Meine Klassenlehrerin damals unterbrach mich immer wieder, weil ich langsamer lesen sollte. Ich weiß nicht, wie oft sie mir das sagte, aber ich saß schnell auf meinem Platz, weil es keinen Sinn machte. Dabei hatte ich so viel Mut aufgebracht.

Ich sprach dann 3 Jahre lang nicht in der Schule.

Bringen Bücher zum Weinen?

Bisher hat mich nur ein Buch so sehr zum Weinen gebracht, dass ich es eine Woche tat. Immer, wenn mir die Szene in den Kopf kam, flossen auch die Tränen. Welches das war verrate ich dir am Ende des Beitrags.

Sind 600 Din A4-Seiten viel?

Klar war, ich schrieb unheimlich gerne Tagebuch. Vermutlich haben die alle zusammen auch 600 Seiten, aber um die geht es hier nicht.

Zunächst schrieb ich Kurzgeschichten (darunter auch Harry Potter Fan Fiction), weil ich so viele Ideen hatte und diese schnell schreiben wollte. Und irgendwann mit 14 Jahren begann ich eine Geschichte, die nicht aufhören wollte. Da ich mit Hand schrieb, merkte ich schnell, so kann das nicht weitergehen.

Damals bekam ich dann Mamas Computer „Windows ME“. Und dann ging es weiter. Jeden Tag nach der Schule, am Wochenende, in den Ferien. Wann immer ich Zeit hatte. Und wenn ich nicht schrieb, dachte ich daran.

Der enorme Verlust

Etwa 600 Seiten auf Din A4. Eines Tages komme ich nach Hause mit wilden neuen Ideen und der Computer fährt nicht hoch. Panik. Angst. Herzrasen. Ein Techniker, der den Computer mitnimmt, mir eine Diskette bringt und sagt: ,,Ich hoffe, ich konnte sie retten.“

Zitternd die Diskette in das Laufwerk geschoben und die Dateien geöffnet… Und statt Buchstaben waren da nur Kästchen. Alles war weg. Meine Kurzgeschichten, meine Buch.

Das nahm mir jegliche Motivation.

8 Jahre später

22 Jahre müsste ich gewesen sein, als ich die neue Welt des Bloggen entdeckte. Und damit auch ein kleines Feuer wuchs, neue Geschichten zu schreiben.

Eines war ein Romantasy über Menschen und Elfen, das ich beim damaligen Bookrix damals veröffentlichte und so liebe Rückmeldungen bekam. Danach startete ich ein Blog bei Blogger.com und schrieb pro Kapitel einen Beitrag. DIe Leserschaft wuchs und ein paar KlassemkameradInnen waren jubelnd darunter. Ich liebte es so sehr, mit ihren Gefühlen und Erwartungen zu spielen.

Das Leben

Dieses verdammte Leben lies mich nicht. Ich wurde Mama und der Alltag brach herein. Arbeit, Erziehung, keine Zeit. Oder vielleicht hätte ich Zeit gehabt, aber durch den Alltag fehlte mir die Motivation.

So viele Jahre, in denen ich gerne gelesen und geschrieben hätte. Aber nichts passierte.

Jetzt bin 39 Jahre alt. Alleinerziehend. Habe mehr Zeit für mich, auch mit Kindern. Aber vor allem, und das ist viel wichtiger, ich lebe. Ich bin frei. Und dieses Gefühl hat das Feuer so richtig entfacht. Und nun schreibe ich an meinem Debütroman – New Adult Roman – in Schweden. Meinem Herzensland. Meinem Traum.

Vielleicht lasse ich durch diese Geschichten die Träume wahr werden, die ich mir selbst nicht erfüllen konnte.

Ach ja, das Buch – das erste und letzte – bei dem ich geweint habe war: P.S. Ich liebe dich.

Deine Sabine

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Sabi Aven in den schwedischen Schärengarten in Stockholm. Autorin für skandinavische New Adults Romance.

Hallo, ich bin Sabi

introvertierte, alleinerziehende Mama, hauptberuflich Webdesignerin und nebenbei erzähle ich Geschichten. Am liebsten über meine eigenen Wünsche und Träume in fiktiven Personen.

Dabei inspiriert mich Schweden ganz besonders. Mein Traum- und Herzensland und hoffentlich irgendwann meine Zukunft.

Bis dahin träume ich in meinen Geschichten.

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