Es gibt Träume, die kommen mit lautem Knall. Und dann gibt es die leisen. Die, die sich langsam anschleichen, still in dein Herz kriechen und sich dort breitmachen, bis du einfach nicht mehr anders kannst, als ihnen zu folgen.
So war es mit Schweden.
Aber lass mich vorne anfangen. Früher war ich wild verliebt – in Spanien. Sonne, Palmen, das Rauschen des Meeres. Dann kam Italien. Pasta, Menschen, die laut reden (so wie ich manchmal im Kopf) und dieses Lebensgefühl. Und ich? Ich dachte: Irgendwann wandere ich aus. Irgendwohin in den Süden. Ganz klar. Tja – falsch gedacht. Mein Herz hatte andere Pläne. Es wollte nach Norden.

Schweden: Nicht Kopf, sondern Herz
Schweden hat sich nicht „logisch“ angefühlt. Es war kein „Das ist doch klug.“ Es war mehr ein „Da will ich hin. Und zwar ganz.“ Ich kann dir nicht mal sagen, wann das angefangen hat. Vielleicht war’s das erste Mal, als ich ein rotes Holzhaus gesehen habe. Vielleicht das erste Mal, als ich barfuß durch ein schwedisches Einrichtungshaus geschlendert bin und dachte: „Oh mein Gott – das will ich zu Hause haben.“ Oder vielleicht war’s einfach nur die Vorstellung von Ruhe, Luft, Natur, Frieden. Keine Hektik. Kein Druck. Einfach… ich. Und meine Kinder.
Je mehr ich mich auf diesen Gedanken eingelassen habe, desto klarer wurde mir: Das ist es. Mein Herz will nach Schweden. Punkt. Und diesmal wollte ich nicht mehr warten. Nicht mehr funktionieren. Nicht mehr Ja sagen, wenn ich eigentlich innerlich schon längst geschrien habe.
Der Plan: Ferienhaus in Schweden – und mein Schritt in die Selbstbestimmung
Ich habe bewusst entschieden, dass ich ein Ferienhaus in Schweden kaufe. Nicht irgendwann. Jetzt. Nicht, weil jemand anderes das will – sondern weil ich es will. Erstmal vermieten. Und irgendwann: auswandern. Und weißt du, wann ich mir das Buch von Ralf Kaltenbach geholt habe? Erst als ich schon beschlossen hatte, es wirklich zu tun. Das war mein kleines Zeichen an mich selbst: „Okay, jetzt wird’s ernst.“ Das Buch ist meine Unterstützung. Aber der Traum – der steht längst fest. In meinem Herzen unterschrieben.
Nein sagen – das Abenteuer meines Lebens
Weißt du, was noch passiert ist, als ich diesen Traum ernst genommen habe? Ich habe angefangen, Nein zu sagen. Also nicht so ein leichtes Nein. Sondern so ein „Nein, danke, ich mache das jetzt für mich.“ Und ganz ehrlich? Ich bin immer noch in der Übungsphase. Spoiler: Es ist verdammt schwer. Früher war ich die Frau, die immer Ja gesagt hat. Aus Angst. Aus Gewohnheit. Aus diesem inneren Drang, niemanden zu enttäuschen.
Aber jetzt? Jetzt sage ich Nein. Und dann passiert’s: Stimme zittert. Hände zittern. Ich schwitze wie nach einem Marathon. Herz? Rennt wie verrückt. Und doch sage ich es. Weil ich es nicht mehr aushalte, mich selbst ständig hintenanzustellen.
Die Reaktionen: Kein Applaus. Eher Stirnrunzeln.
Ich hab gedacht, die Leute würden vielleicht sagen: „Wow, toll, dass du jetzt für dich einstehst.“ Tja. Denkste. Stattdessen höre ich Dinge wie:
„Du bist aber anstrengend geworden.“
„Früher warst du einfacher.“
Oder mein persönlicher Favorit: „Früher hast du nie solche Probleme gemacht.“
Und da fällt mir dieser Satz ein – mein Lebensmotto seitdem:
„Wenn Menschen ein Problem damit haben, dass du jetzt Grenzen setzt, dann nur, weil sie dich vorher ausnutzen konnten.“
Autsch. Aber wahr.
Ich gebe endlich Widerworte und das passt manchen nicht. Aber das ist dann nicht mehr mein Problem – obwohl es das nie war – sondern deren.
Ich gehe los. Schritt für Schritt. Mit Herzklopfen. Und Humor.
Ich habe das Haus noch nicht. Aber ich gehe los. Jeden Tag ein bisschen. Ich plane, ich recherchiere, ich träume. Und ich stelle mir vor, wie ich am See sitze, barfuß, Kaffee in der Hand, um mich herum meine Kinder, die lachen, spielen, singen. Und ich? Ich atme. Ich bin frei. Ich bin ich.
Und ja – ich lache auch jetzt schon. Über mich, über meine kleinen Katastrophen im Alltag, über die Momente, in denen ich wieder „Ja“ gesagt habe, obwohl ich eigentlich „Nein“ meinte. Aber ich lerne. Und ich wachse.
Vielleicht hast du auch so einen Traum…
Vielleicht ist es bei dir kein Schweden. Vielleicht ist es ein Buch, das du schreiben willst. Ein Job, den du kündigen willst. Eine Reise, die du wagen willst. Oder einfach das erste Nein, das du aussprechen willst – für dich. Ich will dir nur sagen: Mach es. Geh los. Auch mit zitternden Knien. Auch mit Herzrasen.
Dein Traum ist wertvoll. Du bist wertvoll. Und du darfst dich an erste Stelle setzen – ohne dich zu rechtfertigen. Ohne Schuldgefühle. Du darfst grenzenlos träumen. Und klare Grenzen setzen. Beides geht. Ich bin der Beweis.
Mein Fazit: Schweden ist mein Symbol für Freiheit
Ich bin noch nicht da. Aber ich bin unterwegs. Und ich nehme dich mit. Wenn du willst. Vielleicht inspiriert dich meine Geschichte, vielleicht lachst du, vielleicht denkst du: „Endlich jemand, der das genauso fühlt wie ich.“ Dann freu ich mich.
Und wer weiß – vielleicht sitzen wir eines Tages gemeinsam in Schweden, Kaffee in der Hand, barfuß im Gras. Und du erzählst mir von deinem Traum. Und davon, wie du Ja zu dir selbst gesagt hast.
0 Kommentare